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Hallo Community
Gerne wollte ich fragen welche Objektive Sinn machen für eine Hochzeitsreportage?
Bin neu und Ich besitze gerade das 35mm und 85mm 1.8. Braucht es echt noch ein Zoomobjektiv ? oder komme ich so schon gut zurecht bei Portraits und partys, zeremonie?
mit einem 35er und einem 85er in F/1.8 bist Du schon ganz gut und breit aufgestellt. Von Gruppenfotos bis zum Porträt. Damit ist schon sehr vieles möglich. Optimal ist es, wenn Du jede dieser Linsen an einer separaten Kamera dran hast. Damit kannst Du schnell und flexibel sein. Wenn Du nur eine einzige Kamera hast, kannst Du nicht so schnell reagieren und musst immer und immer wieder die Objektive wechseln. Eine Hochzeit ist ja eine sehr dynamische Veranstaltung, bei der man immer ein wenig auf der Hut sein muss, um wirklich schöne Momente einzufangen. Da ist es leider hinderlich, wenn man ständig damit beschäftigt ist, die Objektive zu wechseln.
Das kann also problematisch werden und manche Momente kannst Du nicht zurückspulen.
Aus meiner Sicht sollte man als Hochzeitsfotograf unbedingt zwei Bodys haben. Darauf dann ein 24-70 f/2.8 und auf dem anderen Body ein 70-200mm f/2.8. Dazu ein 50mm F/1.8 Macro und ein 85mm F/1.4 (oder f/1.8) in der Kameratasche.
Ein 24-70 und 70-200 in F/2.8 sind zwar nicht so enorm lichtstark, wie ein 35mm F/1.4 oder ein 85mm F/1.8, sie sind jedoch wesentlich flexibler und erlauben es Dir schneller auf sich veränderte Situationen zu reagieren. Des Weiteren, bietet Dir ein Teleobjektiv eine bessere Möglichkeit Menschen aus einer weiteren Entfernung zu fotografieren. So kann es Dir am Altar passieren, dass Dich der Priester verjagt. Dann kannst Du nur aus der Entfernung fotografieren. Hier sollte man am oberen Ende ruhig etwas mehr Brennweite haben und 85mm können das schon etwas kurz sein. Viele Menschen sind oftmals entspannter, wenn der Fotograf nicht vor ihrem Gesicht mit der Kamera und einem fetten Objektiv herumfummelt. Macro ist wichtig, um z.b. die Eheringe, Blumenstrauß, Deko etc. im schönen Bokeh zu fotografieren und formatfüllend abzubilden. Wenn Du also nicht der Hauptfotograf bist und nur zusätzlich begleitest, würde ich ein 24-70 F/2.8 den Festbrennweiten, aufgrund der höheren Flexibilität vorziehen. Die Festbrennweiten würde ich aber mitnehmen und versuchen sie bei Gelegenheit und Zeit auch zu wechseln und zu nutzen, vor allem, wenn abends das Licht schlecht wird.
Wenn Du der Hauptfotograf sein sollst und damit die Hochzeit stemmen möchtest, könnte ein 35 und 85 an nur einem Body zum Problem werden, auch wenn Du damit sicherlich an sich sagenhafte Fotos machen kannst. Es ist also hier ein Grat oder Hochseilakt, zwischen Geschwindigkeit, Flexibilität und weniger Flexibilität und weniger Geschwindigkeit, dafür aber mehr Lichtstärke und Kreativität, die Dich dann aber vor die Herausforderung stellt, schnell genug das passende Objektiv an die Kamera zu basteln.
Noch ein weiterer Tipp von mir. Stell Dir eine Auto-ISO ein, zwischen ISO 200 und 3200. Als Modus würde ich den Av Modus nehmen, also Blendenpriorität. Die Blende würde ich bis auf Gruppenfotos schon offen halten, also am besten F/2.8 oder noch kleiner, sprich F/2 oder F/1.8. Außerdem ganz wichtig: besser ein etwas verrauschtes Foto als ein unscharfes Foto, mit Bewegungsunschärfe. Entrauschen kann man Fotos heute sehr leicht, aber verwackelte Fotos bekommt man kaum richtig hin.
Ganz wichtiger Tipp von mir. Fotografiere ALLE Gäste der Hochzeit. Vor allem Hobbyfotografen neigen dazu, lediglich gutaussehende Personen abzulichten und vergessen oder fotografieren Menschen nicht, die ihnen unsympathisch sind oder weniger gut aussehen. Des Weiteren wirst Du auch auf einer Hochzeit Menschen erleben, die Dir als Fotograf nicht sehr zugeneigt sind. Manche mögen es einfach nicht, fotografiert zu werden. Auch hier solltest Du Dir die Gesichter merken und sie evtl. nur mit einem Tele aus einer weiteren Distanz fotografieren, wenn sie ganz entspannt sind oder es einfach bei 2-3 Fotos belassen, um sie nicht zu ärgern.
Ich würde auch immer einige Blitze mit Stativ und eine Softbox mitnehmen. Zum einen wünschen sich Gäste oftmals Porträts mit Fotorahmen etc. da sollte man schon mit entfesseltem Blitz, Blitzauslöser etc umgehen können. Darüber hinaus kann man in einem sehr dunklen Raum die Blitze in den Ecken aufstellen und auf die Decke richten. So kann man für Fotos auch den Raum komplett ausleuchten. Aber das sind dann schon Techniken für etwas erfahrene Hochzeitsfotografen. Wenn Dir der Hauptfotograf bekannt ist, sprich auch mit ihm, wie Du ihn am besten unterstützen kannst. Viele Fotografen bieten einen umfassenden Service an, wo sie vor der Hochzeit mit dem Hochzeitspaar schon mal fotografieren, und auch kreative Fotos von Eheringen und Blumen etc. angefertigt werden. Der Fotograf kann Dir sagen, was Du nicht machen brauchst, udn dann kann es durchaus sein, dass Du mit Deiner Kamera und den beiden genannten Objektiven völlig entspannt noch schöne Fotos machen kannst, so wie sie sich ergeben.
Hochzeitsfotografie ist anspruchsvoll, anstrengend und man hat eine große Verantwortung. Ich weiß es aus Erfahrung, da ich schon einige fotografiert habe Wenn es einen Hauptfotografen gibt, der gebucht wurde und Du nur begleiten sollst oder gar möchtest, weil Du gerne fotografierst, würde ich es ganz entspannt angehen. Sollst Du es alleine machen, und hast keine Erfahrung, könnte es später zum Problem werden, wenn Dich das Ehepaar dafür schuldig benennt, keine brauchbaren Fotos gemacht zu haben. Dieser Verantwortung würde ich mich als Gast nicht aussetzen. Deshalb der Tipp von mir, begleiten nur, wenn ein Fotograf gebucht ist, der die Hauptverantwortung trägt.
Viel Spaß und viel Erfolg auf der Hochzeit!
Grüße MHFoto
Hi borisbrnicphotography, es hängt sich von der Kamera ab. Schicke hier die Modellbezeichnung hier, damit wir den Fall weiterbearbeiten können.
Was mir beim Herumstübern im Netz noch eingefallen ist, ist das Objektiv Tamron 35-150mm F/2-2.8 Dieses Objektiv ist groß und schwer aufgrund der Lichtstärke und es ist für Vollformat-Kameras gedacht. Es hat aktuell ein wenig das Alleinstellungsmerkmal, da es kein vergleichbares und gleichsam so lichtstarkes Objektiv in der Brennweiten-Kombi gibt. Du könntest es theoretisch und praktisch auch an eine Kamera mit APS-C Sensor anbringen, wie der a6500 oder a6700, doch der Bildwinkel entspricht dann dem eines ca. 50-230mm Objektiv an einem Vollformatsensor. Dieses Objektiv ist sehr universell einsetzbar und deckt vieles ab, kostet aber auch um die 1700€. Was die Kameras betrifft, so kannst Du mit jeder Sony der letzten Jahre und natürlich auch den neueren Modellen eine Hochzeit abfotografieren. Sicherlich haben Vollformat-Sensoren etwas weniger ISO-Rauschen, da die Pixeldichte bei Vollformatsensor etwas geringer, dafür die einzelnen Pixel größer sind und in kürzerer Zeit mehr Licht einfangen können. Damit verkürzen sich die Belichtungszeiten ggü. APS-C Sensoren bei gleichen Lichtverhältnissen. Da APS-C Sensoren um den Faktor 1,5 bzw. 1,6 kleiner als Vollformater sind, aber eine teils genauso hohe Auflösung haben wie einige Vollformat-Kameras, müssen auf dem kleineren Sensor mehr Pixel untergebracht werden, womit sich die Pixeldichte und damit das Rauschverhalten etwas verschlechtern. Dieses Prinzip nutzen die Sony A7S Modelle aus. Sie haben eine etwas niedrigere Auflösung, bieten dafür aber enorm große Pixel und haben ein außergewöhnlich gutes Rauschverhalten. Diese Kameras erleichtern die Arbeit in schweren Lichtverhältnissen, richten sich aber auch an Leute die darauf angewiesen sind. Als Hochzeitsfotograf ist eine A7S sicherlich eine Überlegung wert. Doch auch mit einer APS-C Kamera lassen sich Hochzeiten gut begleiten. Vorteil bei APS-C sind die leichteren und günstigeren Objektive, sowie der meist niedrigerer Preis. Nachteil ist die etwas höhere Schärfentiefe, die kein so schönes Freistellen bietet, wie es Vollformater tun. Hier gibt es aber mittlerweile genügend Objektive mit einer Anfangsblende von F/1.2 und F/1.4, die diesen Nachteil ggü. Vollformat praktisch aufheben. Ich hoffe, ich habe Dich mit den technischen Ausführungen nicht zu sehr gelangweilt.
Beste Grüße
MHFoto
Hi MHFoto, hier finde ich unter der Kompatibilität von ILCE-6500, als Beispiel. Du kannst die Art von Fotografie auswählen, die du erstellen möchtest: http://support.d-imaging.sony.co.jp/www/cscs/lens_select/?area=eu&lang=de&mdl=ILCE-6500&ref=lens_bod...
Hi @DIDA_1990,
ist ein nettes Gimmick, dass (fast) alle passenden Objektive zwar ganz nett auflistet, doch ob ein FE PZ 28-135mm F4 G OSS, welches mit einem Zahnkranz für die Schärfeziehvorrichtung auf dem Kamera-Rig konzipiert ist, so optimal an der a6500 für den Bereich Sport & Action oder Wedding mit Blende 4 ist, vermag ich stark zu bezweifeln. Hier hätte ich es konsequent gefunden, wenn Sony alle verfügbaren E-Mount Objektive, auch die der Fremdhersteller auflisten würde, zumal Sony als größter Anteilseigner von Tamron sich sicherlich damit nicht ins eigene Bein schießen würde. Denn ehrlich gesagt, würde ich das Tamron 35-150 F/2-2.8 oder das 70-180 F/2.8 sicherlich dem 28-135 F/4 vorziehen. Diese Entscheidungshilfe ist aus meiner Sicht nur bedingt brauchbar. Schade, denn ich finde da steckt Potenzial drin, welches die Wahl des entsprechenden Objektives wirklich erleichtern könnte. Warum wird dort das 70-200mm f/2.8 GM OSS nicht aufgelistet bei Wedding ? Ist ja wohl die Standardlinse bei der Hochzeit schlecht hin und auch an einem APS-C Sensor sehr gut nutzbar. Hier wird auch nicht zwischen Consumer und Pro unterteilt. Ich denke ein Profi würde ein 18-50 F/4 kaum in die engere Wahl ziehen, denn der Profi will die Freistellung, die Lichtstärke, kürzere Belichtungszeiten haben. Er schaut nicht so sehr aufs Geld und kann die Kosten für Werkzeug auch absetzen. Aber an sich betrachte ich die Idee der Entscheidungshilfe für die jeweilige Kamera sehr gut, auch wenn ausbaufähig.
Beste Grüße
MHFoto
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