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Hallo
Würde in nächster Zeit gerne einmal Aufnahmen vom Sternenhimmel machen. Kann mir jemand Tipps geben, wie ich dabei am besten vorgehe?
Welcher Brennweitenbereich eignet sich am besten?
Welche Verschlusszeiten, Blenden etc.
Da ich noch nie solche Bilder gemacht habe, möchte ich mit dem Expeimentiren nicht bei Null anfangen.
Danke für Eure Tipps
LG René (rensami83)
Hi,
Brennweite so ww wie möglich, Stativ, Verwacklungsschutz aus, Blende f4, af aus, ISO 1600, Zeit ca 20 sec. Dunklen Ort aufsuchen, schärfe mit Peaking und Lupe einstellen, m Modus, RAW. Lg jens
@Ambos. Das mit f/4 ubnterschreibe ich so nicht. Wenn Du Sterne fotografieren möchtest solltest Du beim UWW schon auf f/2.8 gehen. Bei f/4 geht es zwar auch, aber nur bei ISO 6400 und nicht schon bei 1600 und das ist ein kleiner Unterschied. und das ganze funktioniert ab ISO 3200 auch mit rauscharmen Kameras. Wenn Du mit Telebrennweite arbeitest, geht es sowieso nicht ohne Nachführung, da sich die mögliche Belichtungszeit mit steigender Brennweite auch verkürzt.
Hi @rensami83,
du möchtest so etwas machen?
Vielleicht kannst Du mir ja sagen mit welchem Equipment Du fotografierst? Willst Du Landscapes machen wo man die Milchstrasse sieht oder möchtest Du detailierte Aufnahmen von Galaxien, Planeten, Nebeln etc machen?
Gruß
Hallo Rene,
Um Landscapes mit der Milchstrasse zu fotografieren brauchst Du ein Weitwinkel-Objektiv, bevorzugt ein lichtstarkes mit Blende f/2.8. Es ist besser als f/4 da man sonst mit der ISO hochgehen muss. Die Telebrennweiten kannst Du nicht wirklich gebrauchen. 24mm wären ok aber optimal wäre auch mit f/2.8. Wenn Du eine günstige UWW mit f/2.8 suchst (ca. 350€) würde ich mir das Samyang (Walimex, Bower) 14mm f/2.8 mit E-Mount Bajonett anschauen. Es ist zwar komplett manuell, aber die Abbildungsleistung ist herrlich. Viele bekannte Fotografen fotografieren damit. Profile gibt es in DXO und in LR6 bzw. CC dafür auch.
Bei Landscapes mit der Milchstrasse ist ein guter Standort nötig wo sich ein interessantes Bild mit einem Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund und der Milchstrasse aufbauen lässt. Diesen Standort besuchst Du mit dem Equipment bereits in der blauen Stunde und machst dein Bildaufbau. Kamera auf Stativ, standort wählen, Bildaufbau erledigen und bevor es dunkel wird mit dem angeschlossenen Fernauslöser (oder auch kabellos) die ersten Fotos machen bei f/8. Dabei wird entweder der Fokusspunkt über die Displaylupe gesucht und scharf gestellt, oder du nutzt die Hyperfokaldistanz. Bei Vollformat f/8 und 16mm liegt die HFD bei einer Fokussentfernung von ca. 1,8m. Die Belichtungszeit bleibt variabel je nach Licht, hier musst Du so lange belichten, dass du ein schönes scharfes Bild vom Vordergrung und Mittengrund hast. Das lässt sich in der blauen Stunde ohne ISO Rauschen erledigen. Um die HFD zu ermitteln, nimm am besten eine App für dein Handy. Einfach im Appstore nach Hyperfocal suchen. Da gibt es einige gute kostenlos. Hyperfocal Calc etc.
Die Kamera wird jetzt nicht mehr bewegt und verbleibt so, biss die Milchstrasse am gewünschten Ort ist. Dies kannst Du für deinen Standort auch mit Hilfe einer App recherchieren, die dir zeigt wo und wann die Milchstrasse genau ist. Ich benutze dafür Stellarium. Ideal sind Nächte mit Neumond da der Mond nicht am Himmel zu sehen ist und sich im Erdschatten befindet. Wichtig sind auch Orte bei denen die Lichtverschmutzung gering ist. Also mindestens 60km von Großstädten entfernt. Es gibt eine Light Pollution Map online bei Tante Google.
Da Du ja jetzt bereits Bilder für den Vordergrund hast und der Bildaufbau passt, die Miclhstrasse da ist wo Du sie brauchst, stellst Du die Blende auf f/4 besser f/2.8. ISO wird auf Werte von 1600 über 3200 bis sogar auf 6400 eingestellt, und die Ergebnisse nach dem Auslösen geprüft. Die Belichtungszeit bei 14-16mm Brennweite sollte keine 30-40Sec überschreiten, da die Sterne sonst Striche bilden.
Jetzt hast Du ein Problem. Da du mit f/8 den Vordergrund fotografierst hast, und dein Fokuspunkt auf ca 2m eingestellt ist, würden die Sterne nicht scharf werden, wenn Du die Blende einfach nur auf f/2.8 stellst. Hier ist jetzt neues Fokussieren auf Unendlich (Markierung am Objektiv, wenn vorhanden, manchmal auch ungenau also vorsicht).
Hier kannst Du dir zum fokussieren so behelfen, dass Du wie schon erwähnt die Blende auf f/2.8 stellst, die ISO auf 25.000 oder höher stellst, und auf dem Display mit der Displaylupe nach dem hellsten Stern am Himmel suchst und dann darauf fokussierst, bis er einen schönen scharfen Punkt ergibt. Danach wird ausgelöst. Vergiss vorher nicht die ISO wieder auf 1600 etc zu stellen vor dem Auslösen.
Somit hast Du ein Bild für den Vordergrund ohne ISO Rauschen und einer tollen Schärfe, und Du hast ein Bild bei f/2.8 oderf f/4 auf dem die Sterne perfekt scharf ist.
Beide Bilder werden im RAW Editor entwickelt und dann in PS, GIMP, Paintshop, Affinity Photo, Pixelmator übereinandergelegt und zu einem Bild verarbeitet.
Es gibt noch weitere Techniken wo mehrere Fotos der Sterne gemacht werden und dann übereinandergelegt werden. Diesen Schritt nimmt dir Software wie StarStax ab. Wichtig ist auch die Bearbeitung in DxO oder in LR. Fotografiert wird auf jedem Fall in RAW.
Es gibt auch Nachführungen für Stative, die es erlauben länger als 2min auf die MS zu belichten. Kostenpunkt um die 200-300 €.
Wenn Du weiterführende Infos brauchst schau dir bei youtube die Beiträge von GWegner an, oder schau bei Facebook bei Dustpixx (Fabio Antenore) vorbei.
Wenn du keine Zeit hast um auf die Mlichstrasse zu warten, und den Bildaufbau in Dunkelheit erledigen musst, besorge dir richtig starke Taschenlampen um mit Festzeltbeleuchtung zu fokussieren, oder weiter entfernte Komponennten im Bild während der Belichtungszeit aufzuhellen. Erfordert etwas Übung.
Di siehst, es gibt keinen einfachen Weg ohne etwas über die Technik zu lernen. Deshalb kann ich dir GWegner bei YT vorerst sehr ans herz legen.
Hoffe es ist halbwegs verständlich geschrieben, liege nämlich mit Fieber im Bett.
Gruß Marek
Kleiner Nachtrag. Wenn Du wissen willst wann die goldene Stunde oder die blaue Stunde beginnt, wie lange sie dauert, wie der Sonnenstand ist etc. empfehle ich dir die App "Exate Golden Hour".
Das sind übrigens Techniken, die aus einem Knipser einen Fotografen machen
2ter Nachtrag: Sifern Du erst in der Nacht am Start bist, gibt es Techniken wie mann mit 10-15 Fotos vom gleichen Motiv aufnimmt bei ISO 3200, diese Bilder werden dann als Ebenen in PS übereinander gelegt und zu einem Smartobjekt im Modus Median verrechnet, wodurch ISO Rauschen nahezu auf 0 reduziert wird. Ich mach mal ein Tutorial dazu wenn Interesse besteht. Voraussetzung dafür ist aber, dass alle Bilder vom Stativ gemacht wurden, und die Kamera dabei nicht bewegt wurde.
Ich denke das ist ein solider Grundstock an Wissen und Tipps um zu starten.
Immer gut Licht und Sternenstaub:)
Gruß
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